MO Editorial
Liebe Leserin
Lieber Leser
Bislang gelten Klimaflüchtlinge noch weitgehend als Zukunftsszenario, auf das die Weltgemeinschaft eher früher als später Antworten finden muss.
Geht es nach dem Verursacherprinzip, dann hat sich der Kreis schon jetzt auf unheilvolle Weise geschlossen. Schließlich sind es die Industrieländer, die den Großteil der Klimaerwärmung zu verantworten haben. SUVs sind – anstatt seltener – immer häufiger auf den Straßen zu sehen, billige Fernflüge „kurbeln“ den Tourismus „an“ und CO2-speichernde Regenwälder werden für Farmland abgeholzt. Es ist unser imperialer Lebensstil (© Ulrich Brand), für den andere bezahlen müssen. Im aktuellen Dossier haben wir deshalb exemplarisch beleuchtet, wie sich der Palmöl-Hype und Fleischkonsum auswirken.
Zwei stille Klimatreiber, die ganz selbstverständlich Teil unseres Konsums sind. Auch sie erhöhen den CO2-Gehalt in der Atmosphäre. Kohlendioxid ist ein Gas, das sich erst nach mehreren tausend Jahren abgebaut hat. Solange wird es stetig zur Erwärmung der Erde und der Meere beitragen.
Wer also die Flüchtlingspolitik als Problem separieren möchte, hat etwas Grundlegendes nicht verstanden. Die UNO ist angesichts der Entwicklungen jetzt schon gefragt, Migration auf neue Weise zu definieren.
Ganz kurzfristig gedacht, wird das Thema wohl auch die Wahlen im Oktober beeinflussen. Ein scheinbar unverwüstliches Emo-Thema. Wir wollten aber wissen, wie sozial die politischen Parteien eigentlich sind. Wer vertraut auf die stabilisierende und integrierende Kraft des Sozialstaates? Und wer will ihn abbauen? Eigentlich ein wesentliches Kriterium für die Stimmabgabe...
Spannende MOmente wünscht
Gunnar Landsgesell
Unterstützen Sie jetzt unabhängigen Menschenrechtsjournalismus mit einem MO-Magazin-Solidaritäts-Abo